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Selbstmanagement beginnt im Hinterstübchen

 

Wie oft rennen wir durchs Leben, ohne die kleinen positiven Momente wahrzunehmen?

 

Die ersten Knospen an einem Frühlingstag, glitzernder Tau auf der Autoscheibe vor dem Büro oder Sonnenstrahlen, die durchs Fenster scheinen – all diese kleinen Sinneseindrücke können uns Freude bereiten. Doch während uns der äussere Lärm ständig umgibt, verlieren wir oft den Blick für diese kleinen, schönen Momente. Neben dem Lärm im Aussen gibt es oft noch einen weiteren Faktor, der uns davon abhält, die schönen Momente im Hier und Jetzt zu geniessen: die oft noch lautere Geräuschkulisse in unserem Inneren – unsere eigenen Gedanken.

 

Die Wissenschaft hinter unseren Gedanken

 

Lange wurde angenommen, dass wir täglich zwischen 60.000 und 80.000 Gedanken haben. Neuere Studien widerlegen diese Zahl und zeigen, dass es im Durchschnitt etwa 6.200 Gedanken pro Tag sind (Tseng & Poppenk, 2020). Doch nicht nur die Anzahl unserer Gedanken ist relevant – von großer Bedeutung ist ihre Qualität.

 

Bisherige Annahmen gingen davon aus, dass etwa 24 % der täglichen Gedanken negativ, 3 % positiv und der Rest neutral oder ohne besondere Wirkung sei. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass unsere Gedanken nicht strikt in positive, negative oder neutrale Kategorien eingeteilt werden können. Vielmehr hängen ihre Qualität und Wirkung stark von individuellen Faktoren wie Stress, emotionalem Zustand und persönlichen Erfahrungen ab (Kircanski et al., 2012).

 

Selbstmanagement beginnt im Kopf

 

Mentale Selbstregulation setzt nicht erst bei der perfekten Morgenroutine oder einer regelmässigen körperlichen Betätigung an, sondern bei der bewussten Auseinandersetzung mit dem eigenen Denken und Handeln.

Die gute Nachricht: Die Art und Weise, wie wir denken, kann trainiert und positiv beeinflusst werden. YEY!

 

 

Wissenschaftlich fundierte Methoden zur Verbesserung der Gedankenqualität:

 

- Achtsamkeitstraining – Studien zeigen, dass Achtsamkeit die kognitive Flexibilität erhöht und das Stresslevel senkt (Zeidan et al., 2010).

- Meditation – Regelmässige Meditation kann die Tendenz zu negativen Gedankenschleifen reduzieren (Goyal et al., 2014).

- Dankbarkeitsübungen – Dankbarkeitspraxis kann das subjektive Wohlbefinden steigern und die Wahrnehmung positiver Erlebnisse fördern (Emmons & McCullough, 2003). 

- Positive Selbstgespräche – Bewusst eingesetzte, konstruktive Selbstgespräche stärken die Resilienz und das Selbstvertrauen (Todd et al., 2018).

- Aufmerksamkeitstraining – Techniken zur Fokussierung helfen dabei, sich weniger in negativen Gedanken zu verlieren und produktiver zu sein (Mrazek et al., 2013).

- Hinterfragen negativer Gedanken – Kognitive Arbeit kann helfen, verzerrte Denkmuster zu erkennen und positiv zu verändern (Beck, 1979).

 

Hast du eine dieser Techniken bereits angewendet? Und wenn ja würde mich interessieren, wie sich diese für dich gezeigt haben.

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